Mittwoch, 5. Oktober 2011

Montag, 26. September 2011

Baugruppe zerstört Kleingärten. - Widerspruch.


Offene Antwort an die Bauherrengemeinschaft HuE

Sehr geehrte Damen und Herren,
Sie haben mir einen offenen Brief der Bauherrengemeinschaft Himmel und Erde in dem Wissen zugesandt, dass ich das Projekt „aus vielen Gründen“, wie Sie schreiben, ablehne. Sie verbinden dies mit der Bitte einer „möglichst offenen Lektüre“. Ich habe Ihre beiden offenen Briefe „möglichst offen“ gelesen und mir viel Zeit zum Bedenken und Antworten genommen. So sehr ich Ihre Argumente und Sichtweise
nachzuvollziehen mich bemühte, blieb der Gesamteindruck, dass Sie sich zu sehr auf Ihre Ziele und Interessen fokussieren und dabei andere Zusammenhänge und Interessenlagen, die das von Ihnen verfolgte Bauvorhaben berühren, weitgehend ausblenden.

Baugruppen sind private Investoren.
Es beginnt mit Ihrem auffälligen Betonen, dass Sie doch keine „bösen“ Investoren seien, sondern eine „gute“ Baugruppe mit dem unterstützenswerten Ziel, für junge Familien hochwertigen und ökologisch anspruchsvollen Wohnraum in der Innenstadt zu schaffen. Sie bemühen sich, durch den Terminus „Baufamilien“ von dem vermeintlich negativ beleumundeten „Bauinvestoren“ abzusetzen. Tatsächlich aber entziehen Sie sich damit, gewollt oder unbeabsichtigt, der Auseinandersetzung mit Ihrer sozialen Verantwortung als Unternehmer. Sie sind Unternehmer und Investoren im Wortsinn. Sie wollen eine wirtschaftliche Unternehmung realisieren: ein Grundstück kaufen, Architekten und Baufirmen beauftragen, die Finanzierung aus Eigen- und Fremdmitteln aufbringen ... etc.. Sie haben wie jeder Investor bei Ihrer Unternehmung Chancen und müssen zugleich die Risiken tragen.

Investoren haben unterschiedliche Rechtsformen. Dies kann auch eine Bauherren- Wohneigentümergemeinschaft als Gesellschaft bürgerlichen Rechts sein, wie in Ihrem Falle. Einen Unterschied zwischen Ihnen und herkömmlichen Bauinvestoren besteht wohl darin, dass die meisten Teilnehmer Ihrer Bauherrengemeinschaft hinsichtlich dieser Unternehmung Anfänger und Laien sind. Deshalb bedienen Sie sich der Hilfe von professionellen Beratern bei der Realisierung Ihres Vorhabens. Nur, Aufgaben, Pflichten und Verantwortung des Investors liegen vollständig bei Ihnen als Bauherrengemeinschaft.

Interessenkonflikt
Das von Ihnen verfolgte Ziel, für sich und für andere Eigentumswohnungen zu bauen, die den Ansprüchen von Familien und modernen ökologischen Standards gerecht werden, ist uneingeschränkt respektabel. Sie treten dabei bewusst in einen Interessenkonflikt mit den aktuellen Nutzern dieser Flächen, den Kleingärtnern. Die Interessen der Kleingärtner sind vor der Hand, wie die Ihren und die des Grundstückseigentümers, private Interessen. Nun fragen Sie mich, warum ich in diesem Konflikt privater Interessen als Wahlbeamter und Träger eines öffentlichen Amtes für eine Seite, nämlich die der Kleingärtner, Partei ergreifen könne. Abgesehen von meinem gesellschaftspolitischen Selbstverständnis als linker Politiker ist dies in der politischen und rechtlichen Privilegierung des Kleingartenwesens in Deutschland begründet. Kleingärten stellen ein öffentliches Schutzgut dar. Sie befördern den öffentlichen Belang einer wohnortnahen Grün- und Erholungsnutzung und den Erhalt von Flora und Fauna auch in dicht bebauten Stadtgebieten. Als Konnex dieser öffentlichen Privilegierung sind einerseits die Pachten sehr gering, weil die Kleingärtner eine dem Gemeinwesen dienliche Aufgabe erfüllen, und zugleich unterliegt die Nutzung der Parzellen gemäß Bundeskleingartengesetz auch zahlreichen eng gesetzten Beschränkungen. Auch die Schaffung von Wohnraum ist an sich eine für das Gemeinwesen förderliche Angelegenheit. Im Konkreten ist der „Eigenheimbau“, den Sie in der Form einer Wohnungseigentümergemeinschaft betreiben, eine privatnützliche Wirtschaftstätigkeit. Das von Ihnen geschaffene Wohneigentum unterliegt keinen öffentlichen Bindungen und Verpflichtungen und ist grundsätzlich frei durch Sie vermarktbar.

FNP kein Ausdruck des öffentlichen Interesses?
Sie stellen mit Verweis auf die Darstellung im Flächennutzungsplan fest, dass Ihr Vorhaben doch im Einklang mit den öffentlichen Zielen und Interessen stünde. Diese Ableitung aus dem FNP ist nicht tragfähig. Richtig ist, dass im FNP für den Bereich nördlich der Brehmestraße als Ziel „Wohnen“ ausgewiesen ist. Falsch ist Ihre Annahme, dass damit das aktuelle Interesse der öffentlichen Hand definiert sei. Der FNP stellt die unverbindliche strategische Rahmenplanung des Landes Berlin dar. Dort sind auch sehr viele andere Potenzialflächen für den Wohnungsbau im Bezirk Pankow ausgewiesen, um zukünftige Bedarfe decken zu können. Heute und in naher Zukunft soll auf den meisten keine Bebauung stattfinden. Auf diesen Flächen gibt es ganz überwiegend kein Baurecht, so dass ohne aktives Mitwirken des Bezirks (B-Plan) auch keine Bebauung stattfinden kann.

Im Fall der von Ihnen angefragten Kleingartenfläche an der Brehmestraße hat das Stadtplanungsamt eine andere planungsrechtliche Einschätzung getroffen und Ihre Frage im Vorbescheidsantrag, ob diese Fläche nach § 34 Baugesetzbuch (BauGB) mit einem Wohnhaus bebaut werden könne, bejaht. Dieser Bescheid erging nach eingehender Prüfung der Rechtslage. Diese Bewertung ist, wie sie wissen, nicht unumstritten.

Sie ist eine Tatsachenentscheidung der Genehmigungsbehörde über die baurechtliche Gegebenheit und nicht Ausdruck des Gewünschten. Sie hatten einen Bescheidungsanspruch entsprechend der gegebenen Rechtslage, auch wenn der Bezirk die Realisierung Ihres Vorhabens an dieser Stelle für nicht wünschenswert erachtet.
Sie können den Politikern Pankows vorhalten, dass sie ihre Ziele nicht mit einer entsprechenden Änderung des Baurechts abgesichert haben. Ich kann Ihnen die Gründe, warum die Politiker des Altbezirks Pankow seinerzeit nicht die gesamte KGA Famos in den Geltungsbereich des B-Plan XIX – 61 einbezogen haben, nicht erläutern. Vielleicht wollte man angesichts der divergierenden FNP-Darstellung dem Konflikt mit dem Senat anfangs aus dem Weg gehen und sich die Konkretisierung der Ziele für das laufende Verfahren vorbehalten.

Vielleicht sah man auf Grund der öffentlichen Eigentümerschaft (DB) keinen akuten Handlungsbedarf. Das sind Vermutungen, gesicherte Erkenntnisse liegen mir dazu nicht vor. – Nunmehr wird der Bezirk seinen Zielen auch im Planverfahren XIX-61 Ausdruck verleihen. Das ändert an Ihren Rechten aus dem Vorbescheid nichts, dokumentiert aber das entgegenstehende öffentliche Interesse.
Der Erhalt des innerstädtischen Grüns der KGA ist ebenso wie der Erhalt und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für einkommensschwache Haushalte eine wichtige Aufgabe der öffentlichen Hand. Dem ersteren steht Ihr Vorhaben entgegen und dem letzteren dient es nicht, da dies ein Eigentumswohnungsprojekt für Bürger mit höherem Einkommen ist. Das bedeutet nicht, dass Ihr Projekt an sich nicht unterstützendwert wäre. Nur versuchen Sie es am „falschen“ Ort unter Nichtbeachtung anderer privater und der öffentlichen Interessen zu realisieren. Andernorts hätte Ihr Vorhaben sicherlich mit sehr viel Zuspruch rechnen können,
aber bei solch einer Interessenkollision nicht.

Worin kann denn aus Ihrer Sicht eine „gütliche Einigung“ bestehen, die Sie wünschen?
Selbst wenn es Ihnen gelänge, alle Kleingartenpächter über finanzielle Abfindungen zur Aufgabe ihrer Parzellen zu bewegen, wäre die objektive Divergenz zu den öffentlichen Interessen, Erhalt des innerstädtischen Grüns von Kleingärten, zunächst unverändert. Einerseits erwägen Sie die Pächter „rauszukaufen“ und andererseits drohen Sie den Kleingärtner und dem Bezirk Pankow mit Rechtsanwälten, Gerichten und erheblichen Schadensersatzansprüchen. Wo sehen Sie da den Unterschied zu den „gewöhnlichen“ Immobilieninvestoren.

Ihre Bauherrengemeinschaft HuE hat Anspruch auf eine korrekte Behandlung auf Basis von geltendem Recht und Gesetz. Als Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung versichere ich Ihnen, dass Sie diese auch bekommen. Im Rahmen meiner Möglichkeiten werde ich aber den Kampf der Kleingärtner der Anlage Famos und des Bezirksverbandes der Gartenfreunde Pankow um den Erhalt der 18 Parzellen an der Brehmestraße unterstützen. Die große öffentliche Resonanz (tausende Unterstützerunterschriften in kurzer Zeit), die dieser Kampf findet, sollte Ihnen zu denken geben, statt mit Verschwörungstheorien über wenige streitsüchtige Wühler sich den Blick für die Realitäten zu trüben.

Ich empfehle Ihnen, innezuhalten und zu überlegen, ob Sie tatsächlich gut beraten sind, Ihr Projekt mit aller Macht durchsetzen zu wollen. Haben Sie dann, sollten Sie obsiegen und die Kleingärten am Ende mit Ihrem mehrgeschossigen Wohnhaus überbauen, tatsächlich das Zuhause, das Sie sich errichten wollten? Sicher, die Zeit heilt alle Wunden, aber manchmal sind Nachbarschaften auch sehr nachtragend. Der andere Teil der Anlage Famos vor Ihrer Haustür würde lange bleibende Mahnung dieser Verwundung sein.

Ich hoffe, dass sich die ganze Baugemeinschaft zusammensetzt und alles noch einmal auf den Prüfstand stellt, vielleicht mit externer Beratung eines in Baugruppenprojekten erfahrenden Unbeteiligten.

Ich stehe Ihnen jederzeit zu einem Gespräch zur Verfügung.



Mit freundlichen Grüßen
Dr. Michail Nelken

Mittwoch, 21. September 2011

Trailer von "Ulli Maaßlos und sein Kampf gegen das Grün"

Bald ist es soweit! Dann könnt ihr unseren tollen Film auch im Internet betrachten. Damit euch bis dahin die Zeit nicht zu lang wird ohne "Ulli Maaßlos" gibts hier schon mal einen kleinen Vorgeschmack.


Also bleibt dran und freut euch auf den ganzen Film in Bälde.

Mittwoch, 14. September 2011

Dienstag, 13. September 2011

Es ist so weit: "HIGH NOON an der HUMUSFRONT"


Der Film "Uli Maßlos und sein Kampf gegen das Grün" ist fertig.
Filmpremiere am 17.9.2011, im Kino Babylon Mitte, Rosa-Luxemburg Str.30. am 17.9.2011. Einlass: 11:30 Uhr.
Um einen Überblick zu haben, wieviele Leute kommen, bitte kurze Email an cosmoberger@gmx.de.
Viele Tage und Nächte, Herzblut, Hecke und Geld hat das grandiose Meisterwerk verschlungen, weswegen wir uns über Spenden vor Ort freuen!
Bis heute, Dienstag, 20.00 Uhr können sich Symphatisanten, Freunde, anonyme
Unterstützer, Famose Retter und Humusrebellen als Co-Produzenten einspenden. Sie werden dann im Abspann als Co-Produzenten genannt. Die edlen Spender melden sich bitte ebenfalls unter der oben genannten e-mail Adresse.
Für alle, die es nicht bis heute schaffen zu spenden, bleibt das Fenster offen für die spätere Verkaufs-DVD, die es ab November geben wird.
Reservierungen für die Co-Produzenten und Platzreservierungen unter cosmoberger@gmx.de




 


Auch "Die Wallerts" waren dabei!

Preview

Die Premiere des Films "Uli Maßlos und sein Kampf gegen das Grün" ist am 17.9.2011 im Babylon Mitte. Rosa-Luxemburg Str.30. Einlass: 11:30 Uhr
In den letzten Wochen wurden Kleingärten in der KGA Famos zum Filmset. Der Film startet am 17. September und wir werden als erste darüber berichten. Vorab schon einmal einige Impressionen vom Set und den Mitwirkenden. Die DVD dazu bekommt ihr bei uns.

Schauplatz eine Idylle in Pankow



In der grünen Oase tut sich was...


...und auch auf der Straße...


...ist etwas im Gange

Die Mitwirkenden setzen sich in Bewegung

Die Filmcrew ist mit dabei...

Dramatische Szenen...

 ... jede Menge Spass

...natürlich die Wallerts

...und Action... 



...mehr wird noch nicht verraten

Mittwoch, 7. September 2011

Lesenswertes:

Harald Wolf, der Spitzenkandidat der LINKEN zur Abgeordnetenhaus- wahl und Klaus Lederer, LINKE-Landesvorsitzender und Kandidat im Pankower Wahlkreis 03,  und Stefan Liebich besuchten unsere Kleingärten am 31.08. Den Artikel dazu findet ihr hier.

Sonntag, 3. Juli 2011

So viel Protest! Und das ist erst die Vorspeise!

Über 2500 Kleingärtnerinnen und Kleingärtner versammelten sich am Montag den 27.6.2011 am Bahnhof Zoo um gegen die Vernichtung von Berliner Kleingärten zu demonstrieren. Auf  ihrem  Protestmarsch zur Urania forderten sie den dauerhaften Erhalt der noch bestehenden 75 000 Kleingärten in Berlin, die immer mehr von Bebauung bedroht sind.  
Auf der anschließenden Landesgartenkonferenz waren neben dem Bundesverband und Landesverbänden,  Politiker aller Parteien, Wissenschaftler und der BUND gekommen um ein Umdenken zum Erhalt der Kleingärten einzufordern und die soziale und stadtökologische Bedeutung von diesen gewachsenen Grünflächen deutlich zu machen. Seit den sechziger Jahren hat sich die Anzahl der Gärten in Berlin halbiert und ein großer Teil davon ist immer noch als Bauerwartungsland ausgewiesen. „Das muss aufhören“ - so der Präsident des Landesverbandes der Gartenfreunde Berlin Peter Ehrenberg. Man dürfe keinen einzigen Garten mehr für Wohnungsbau opfern. Es stehen genügend vorhandene Flächen zur Verfügung. Berlin muss mit dem Kleingartenwesen seine einzigartige Entwicklungsgeschichte bewahren. Prof. Dr. Klaus Neumann von der Technischen Hochschule in Berlin, Gutachter des Bundesministeriums für Bildung und Forschung  und Träger des Bundesverdienstkreuzes hob neben der ökologischen auch die ökonomische und
kulturelle Bedeutung von Kleingärten hervor. Die Regierung trage auch eine Verantwortung für die ökologische Stadtentwicklung besonders vor dem Hintergrund, dass immer mehr Menschen  in die Stadt ziehen und sich durch den Klimawandel die Temperatur in den Sommermonaten durchschnittlich stetig erhöht.
Die Kleingärten in Form von Grünzügen entlang der Bahnlinien übernehmen dabei eine wichtige Funktion bei der Ableitung der warmen Luft aus dem Innenstadtbereich. So verfügt  die Stadt Berlin durch die Kleingärten über ein 2500 ha großes Areal an ehrenamtlich gepflegten Grünflächen, für die keine Kosten entstehen, was im Zuge des auch zukünftig weiter sinkenden Stadtbudgets von enormer finanzieller Bedeutung ist. Der kulturelle Stellenwert eines Gartens lässt sich nach Prof. Neumann  ohne weiteres mit der Berliner Philharmonie oder der Museumsinsel vergleichen, wenn man die Auswahl an Wochenendaktivitäten der Berliner zu Grunde legt. Derzeit gibt es ca. 300 000 Kleingärtner einschließlich deren Familien in Berlin. Und diese Menschen, die sich heute für einen Kleingarten in der Stadt entscheiden, so zitiert er sogar die angesehene Wochenzeitung „Die Zeit“ sind keineswegs rückständig und spießig sondern sind Eltern mit einem ökologisches Bewusstsein, die wollen, dass ihre Kinder auch in der Stadt wohnungsnah, naturnah spielen und aufwachsen können und sich gesund und umweltbewusst ernähren. Kleingartenwesen in der Stadt bedeutet heute Naherholung, Lebensqualität und urbane Landwirtschaft. 
Der Präsident des Landesverbandes der Gartenfreunde Herr Ehrenberg bemerkte dazu den Widersinn, dass bei der Wohnungsbauplanung heutzutage die Innenhöfe und die Dächer  als Grünräume gestaltet werden sollen und man im Gegenzug Kleingärten für Wohnungsbau vernichtet. Der Vorsitzende des BUND kam  auch noch auf die emotionale Komponente zu sprechen, die eine nicht unwesentliche Rolle darstelle, wenn man selbst miterleben kann, wie sich ein Garten, eine ökologische Nische, ein kleines Biotop über Jahrzehnte entwickelt. Dr. Gregor Gysi von den Linken bestätigte die Einschätzung der Vorredner und sprach zudem von der Notwendigkeit endlich dieses Vorurteil vom Kleingärtner als provinziellen, kleinbürgerlichen Berliner wegzuräumen und endlich anzuerkennen welche ökologische, ökonomische, soziale und kulturelle Bedeutung die Kleingärten ausmachen. Außerdem hatte Herr Dr. Gysi auf Wunsch des Landesverbandes Kontakt mit dem Chef der Deutschen Bahn aufgenommen, welches wohl gemerkt ein Bundesunternehmen ist, um den Verkauf von Kleingartenflächen für Bauvorhaben zu verhindern und in Landeseigentum zu übertragen. Die Bahn lehnte dies ab. Obwohl sie nach eigenen Angaben an den Gartenflächen nichts verdiene, habe sie keinerlei Absicht den Kleingärten zu kündigen. Ein solches Anliegen bestehe nicht und jedwede Gerüchte in diese Richtung sind falsch! Laut Dr. Gysi sind diese schriftlichen Äußerungen zwar  nicht juristisch verbindlich, bieten aber die Möglichkeit die Bahn unter moralisch Druck zu setzten, falls diese konkret Flächen verkaufen will. Er forderte abschließend den Schutz der Kleingärten in die Verfassung auf zunehmen, damit sämtliche Diskussionen über Schutzfristen hinfällig würden. Anschließend bekundeten die Mehrzahl der anwesenden Regionalpolitiker sich für den dauerhaften Erhalt der Kleingärten in Berlin ein zusetzten. 
Angesprochen auf den aktuellen Stand zur Kündigung von Teilen der  KGA Famos durch die Deutsche Bahn sicherte Herr Ehrenberg der Präsident des Landesverbands seine volle Unterstützung zu und sagte, dass zusätzlich ein Anwalt durch den Landeskleingartenverband eingeschaltet wurde um die betroffenen Kleingärtner zu unterstützen. 
Herr Ehrenberg sagte abschließend: Der heutige Protestmarsch war nur die Vorspeise. Weitere Protestmärsche werden folgen. Genauso wie das Brandenburger Tor gehören auch die Kleingärten zu Berlin! 
 
Text: Annette, Fotos: Gudrune


Mittwoch, 29. Juni 2011

NABU Berlin unterstützt KGA Famos

Die NABU-Fachgruppe Naturgarten im NABU Berlin hat diese Erklärung verfasst und unterstützt die KGA Famos gegen die Zerstörung der Gärten durch die geplanten Bauvorhaben.


Mittwoch, 22. Juni 2011

Protestmarsch der Kleingärtner

Nicht vergessen, am 27. Juni um 16:30 Uhr ist der Protestmarsch anlässlich der Landeskleingartenkonferenz. Es wäre schön wenn sich PankowerInnen und famose GärtnerInnen dort zusammen gruppieren könnten um für ihre Interessen einzutreten. Zeigen wir allen was wir von der Betonfraktion halten!

Dienstag, 21. Juni 2011

Impressionen vom Fest der offenen Gärten




Junges Gemüse

Unser Fest der offenen Gärten ist vorbei. Auf diesem Wege ein absolut superdickes Dankeschön an alle Organisatoren, Beteiligten und Sponsoren. Ein besonderer Dank geht an Ulli Zelle, der so wunderbar die Veranstaltung moderiert hat.
Mit großem Interesse haben sich viele Pankower aufgemacht, um unsere Gärten zu besichtigen und an den vielfältigen Aktivitäten teilzunehmen. Vielfach wurde uns Solidarität beim Kampf zum Erhalt der Kleingärten bekundet. So nutzten auch einige Politiker der Parteien „Grünen“, Die Linken“ und „SPD“ unser Fest um uns ihre Unterstützung zuzusichern, aber auch um Grenzen des Machbaren aufzuzeigen.
Nicht zuletzt sollte auch der Spaß seinen Platz im Programm haben. Und für den sorgten das Puppentheater Katinchen, das Musik Theater "Musikseeräuber - Fabian Fiedler", Cosmo Berger als Brel-Interpret mit seinem Gast Dana Golombek und Die Wallerts mit Humppa aus Berlin.
Solchermaßen gestärkt gedenken wir den Sommer schön bunt zu gestalten und unsere Bürgerrechte trotz (oder wegen) des Wahlherbstes einzufordern.
Also immer wieder mal vorbeischauen und mitmachen für mehr grüne Oasen in Pankow und ganz Berlin.

 Und hier noch ein Film (Danke an den Verfasser!) und ein paar Bilder vom Fest.



Ulli Zelle
Musik Theater "Musikseeräuber"
Dana Golombek und Cosmo
Infostand des NABU
Seedbombs bauen
Die Wallerts -Humppa aus Berlin

Famose Gärtnerin in der Berliner Abendschau


Frau Martinek aus unserer KGA und ihr Garten wurden heute in der Berliner Abendschau vorgestellt und hat dabei hat sie auch noch den einen oder anderen Tip zum biologischen Gärtnern gegeben.

Link zur Berliner Abendschau des RBB

Mittwoch, 1. Juni 2011

Fest der offenen Gärten




Am 18. Juni zwischen 14 und 20 Uhr findet in der Brehmestraße unser Fest der offenen Gärten statt.

Montag, 16. Mai 2011

Neues aus der KGA


KleingärtnerInnen haben letzte Woche einen Offenen Brief an die Berliner Abgeordneten verfasst.


Samstag, 14. Mai 2011

Kleingärten als grüne Oasen dauerhaft sichern

Anläßlich der Berliner Kleingartenkonferenz 2011 ruft der Landesverband zu einer Protestveranstaltung am 27. Juni um 16:30 Uhr auf.
Hier wäre eine gute Gelegenheit um unseren Politikern zu zeigen, dass Kleingärtner und ihre Freunde auch eine wahlpolitisch nicht zu unterschätzende Bevölkerungsgruppe darstellen.

Montag, 9. Mai 2011

Kleingärten statt Blockrandbebauung

Die Kleingärten in Berlin und in unserem Bezirk habe ich zuerst als Spaziergänger, später als unmittelbar angrenzender Anwohner und mittlerweile auch als Gartennutzer, kennen- und lieben gelernt. Diese kleinen Oasen sind ein unverzichtbares kostbares Gut, das so selbstverständlich zu Berlin gehört wie der Funk- und der Fernsehturm, sie haben sogar in der Literatur ihren Platz gefunden. Das Bild der KleingärtnerInnen in der Öffentlichkeit ist daher sehr klischeehaft, und kommt dem von Gartenzwergen gefährlich nahe, meist schwingt hier auch ein wenig Neid mit, vor allem bei den Besserverdienern, weil sie ein derartig idyllisches Kleinod mitten in der Stadt für Ihr Geld in Berlin nicht kaufen können. So hält sich das Gerücht die KleingärtnerInnen seien ein eigentümliches Völkchen das nur unter sich bleiben wolle, daher macht man sich über sie lustig, findet sie spießig und altmodisch, fast ein wenig böse, erklärt sie zu längst überholten Relikten aus der alten Zeit, die man so gerne verdrängen möchte.

Die Kleingärten in Berlin und überall in der BRD stehen jedoch im Gegensatz zum Wohneigentum jeder(-mann/frau/kind) offen. Sie bestehen nicht nur aus den verschiedenen Parzellen, die man für 'nen Appel und'n Ei pachten kann, sondern auch aus einem gemeinschaftlich genutzten Teil, der der Öffentlichkeit zugänglich ist, zum Spazierengehn, relaxen oder einfach nur kucken. Es ist auch gar nicht so schwer in Berlin einen Kleingarten zu bekommen, ihr müsst euch lediglich auf eine Bewerberliste setzen lassen und werdet dann mit den anderen BewerberInnen eingeladen sobald eine Parzelle frei wird, das läuft so ähnlich wie eine Wohnung über eine Genossenschaft zu mieten. Manchmal wartet man zwei drei Jahre, oft auch nur ein bis zwei Monate bis man eine Parzelle besichtigen kann und den Zuschlag bekommt. Mitunter werden Gärten sogar kostenlos abgegeben, oder sie müssen anderweitig angeboten werden, weil keine der BewerberInnen Interesse hatten. Man bezahlt vor allem für das was sich darauf befindet und das wird vorher fair von Sachverständigen geschätzt.

Die Kleingärtnerinnen sind meist Durchschnittsverdiener, einige sind auch Arbeitslose oder RentnerInnen. Traditionell wurden die Kleingärten für einfache Arbeiterfamilien geschaffen, die sich kein eigenes Grundstück leisten konnten und die ihr Gemüse und Obst selber anbauen durften, damit sie endlich in den Genuss einer gesunde Ernährung kamen. Das ist heute nicht viel anders als vor 90 Jahren. Gutbetuchte kaufen sich eben Eigentum, ein Häuschen, vielleicht 'ne Villa oder auch ein Schlösschen mit eigenem Garten und ziehen meist noch höhere Zäune drum herum, weil Ihnen da keiner Vorschriften macht. Sie kaufen gesunde importierte Lebensmittel im Bioladen oder lassen sich das Biogemüse aus der Region nach Hause bringen. KleingärtnerInnen dagegen wohnen zur Miete und haben den Garten nur für eine ungewisse Zeit gepachtet und werden dazu angehalten ein Teil des Gartens auch zum Obst und Gemüseanbau zu nutzen. Davon profitiert auch die Tier- und Pflanzenwelt, die Stadtluft und die Seele der AnwohnerInnen.

Einige von uns sind mit diesen Gärten seit ihrer Kindheit verbunden und wollen diese natürlich auch für ihre Kinder und Enkel erhalten. Mittlerweile sind die Gärten für viele Pflanzen- und Tierarten Arten eine letzte Zuflucht geworden, Bienen z.B. finden wir mittlerweile in der Stadt leichter als auf dem Land. So fühlen auch viele BerlinerInnen und Zugereiste, ebenso wie viele Familien, die noch hier herziehen möchten, weil auch sie den Kiez, so wie er ist schön und erhaltenswert finden. Daher ist es geradezu absurd, die einen Familien mit Kindern gegen andere Familien mit Kindern auszuspielen oder gar auszutauschen.

Jahr für Jahr fallen viele der Berliner Kleingärten dem Beton zum Opfer und dabei trägt der Zement, schon bei seiner Herstellung, weltweit ähnlich viel zum CO2-Ausstoß und zum Treibhauseffekt bei, wie der Autoverkehr. Von den 72 Kleingärten der KGA Famos sind laut Flächennutzungsplan 39 Gärten als Grünflächen scheinbar "gesichert" und 31 Parzellen sind unmittelbar bedroht und werden ungesichert eingestuft, d.h.. sie sind zur Bebauung freigegeben. Aus den übrigen 39 Gärten wollen diese feinen Herrschaften, die bei jeder Gelegenheit die Zäune um die Kleingärten mokieren, gerne einen Park machen, möglicherweise auch mit einem Kinderspielplatz, sofern genügend Geld dafür übrig ist, meist wird ja an den Grünflächen am meisten geknausert. Am Ende werden diese auch noch für ein paar Millionen verhökert und wie jeder verwertbare Fleck in der Stadt zugebaut.

Mit diesem "städtebaulichen Projekt" wird kein "bezahlbarer Wohnraum" in der Stadt geschaffen sondern die Mieten werden dadurch im Gegenteil noch in die Höhe getrieben und wirken sich wiederum auf den Mietspiegel des Bezirks und der gesamten Stadt aus, ganz im Interesse der Anleger, die hier Eigentum erwerben sollen, auf Kosten der Menschen die hier leben. Die Sanierung des Prenzlauer Berges z.B. hatte durch massive Verteuerung der Mieten zur Folge, dass alteingesessene AnwohnerInnen aus ihren Kiezen vertrieben wurden. Es ist an der Zeit, dass die Zerstörung der Berliner Kleingärten endlich gestoppt wird, wir wollen hier in Pankow unseren Beitrag dazu leisten.

Montag, 2. Mai 2011

Offener Protest in Famos

Plakate sind nicht alles! Wer sich in diesen Tagen ein Bild vom Kleingärtnertum machen möchte, ist jederzeit herzlich eingeladen. Das zeigen die folgenden Bilder:




Wer sich von solchen Grünflächen, als Unterstützer von Klimaschutz und pflanzlicher sowie tierischer Artenvielfalt für unsere Stadt überzeugen lässt, sollte sich beteiligen. In einigen Gärten kann jeder gerne seine Stimme gegen die Vernichtung unserer grünen Oasen abgeben.
Danke an alle, die mitmachen! Jede Stimme zählt!

Neuer Presseartikel - Die verkauften Laupenpieper

http://www.berliner-kurier.de/berlin/kiez-stadt/die-verkauften-laubenpieper-von-pankow/-/7169128/8396908/-/index.html

Am Samstag hatten wir Besuch vom Berliner Kurier. Hier der Artikel zum Nachlesen.

1275 Unterschriften in nur einer Woche!

Liebe Unterstützer, 1275 Unterschriften sind bis heute insgesamt bei uns abgegeben worden! Und viele, viele Listen sind noch im Umlauf! Wir danken allen Pankowern und Unterstützern! Ihr seid grossartig! Weiter so!!!

Dienstag, 26. April 2011

Unterstützung auch durch Anwohner

Auch die Mieter der umliegenden Straßen sind entsetzt darüber, dass hier wieder ein Stück  Stadtbezirksidentität und grüne Lunge dem Eigentumswohnungsbau geopfert werden soll. Deswegen kämpfen auch sie mit uns für den Erhalt der Kleingärten.  Danke für Eure Unterstützung!! Beispielhaft sei hier der Brief an unsere Damen und Herren Politiker mit der Aufforderung "ihren" Bürger Beistand zu leisten.

Sonntag, 24. April 2011

Die Unterschriftenaktion hat begonnen!

Liebe Unterstützer, an nur 2 Osternachmittagen haben wir allein vor unserem Garten über 300 Unterschriften gesammelt!!! Viele Anwohner und Pankower haben uns in vielen Gesprächen ihre tatkräftige Unterstützung zugesagt! Dank an alle und wir hoffen auf weitere Unterstützung - und bitte Leute, sprecht über das was hier abläuft!!!

Donnerstag, 21. April 2011

Keine Balkons wegen Milieuschutz - aber Luxuswohnungen...??!?

Fernsehbericht (ARD): Keine neuen Balkons in Pankow
Unglaublich, aber wahr. Eine Wohnungsbaugenossenschaft, die unmittelbar an unsere Kleingärten grenzt darf keine Balkons an ihre Wohnung bauen, weil sonst das "Milieu" gestört wird - aber nun dürfen bestehende Kleingärten plattgemacht werden, damit dort Luxus-Eigentumswohnungen entstehen? (siehe Link) Noch dazu von einer Baugemeinschaft, die sich "Ökologie" auf die Fahne schreibt?

Montag, 18. April 2011

Die Pressearbeit geht weiter... Ein Bericht im rbb über die Bauwut in Pankow

Carlotta - Jeanne d´Arc der KGA Famos ?!
http://www.rbb-online.de/
Als Berlin gegen Ende des 19. Jahrhunderts zur Metropole heranwuchs, siedelten sich wohlhabende Bürger um das Dörfchen Pankow herum an. Heute hat sich der Spieß umgedreht: Im Berlin des 21. Jahrhunderts ziehen ...

Donnerstag, 14. April 2011

Die Pressearbeit beginnt!


Langsam aber sicher kommt die Sache immer mehr ins Rollen. Heute war der RBB da. Wird wohl Samstag oder Sonntag in der Abendschau ausgestrahlt. Und es ist noch viel mehr geplant!

Dienstag, 12. April 2011

Carlottas Brief an den Bürgermeister


Der Brief einer fast 6-jährigen, stolzen Kleingärtnerin an den Bürgermeister.

Intakte Gärten zerstören um künstlichen Standort zu schaffen?



























Es ist ökologisch unsinnig, gewachsene intakte Gärten zu zerstören, um an anderer Stelle einen künstlichen Standort dafür zu schaffen (angelegte Gärten der neuen Wohnanlagen?!), der nicht in den ökologischen Kreislauf eingebunden ist.


















Wir fühlen uns von der Poltik verraten!
"Dabei könnte Berlin mit seinen rund 74.500 Kleingärten zum weltweiten Vorbild werden, denn Gärtnern in der Stadt ist in Berlin längst Realität. Doch die Planungen des Berliner Senats könnten ein absolutes Negativbeispiel setzen. Dann werden die Kleingärtner dafür bluten müssen, dass die total überschuldete Hauptstadt Geld benötigt." (Auszug aus http://www.gartenfreunde.de/)

Montag, 11. April 2011

Urban Farming



















,Urban Farming’ ist weltweit groß im Kommen, sogar Michelle Obama hat das Gärtnern entdeckt. Doch in Berlin soll nun mehr als ein Fünftel der Kleingärten verschwinden“, so schrieb Spiegel Online am 14. Oktober 2009.

Biotope statt Blockrandbebauung



















Wo sollen all die alten, seit vielen Generationen gepflegten Obstbäume hin? Wo sollen die in den Teichen heimischen Kröten und Frösche hin? Seit 90 Jahren bestehen diese Kleingärten und es hat sich ein vielfältiges Geflecht von ökologischen Strukturen entwickelt!