Dienstag, 23. Oktober 2012

Der Protest geht weiter!



Hartnäckig trafen wir uns am Montag den 22.10.2012 um 18 Uhr vor den Gärten der KGA-Famos, Brehme- Ecke Heynstr., um unserem Ärger über die ignoranten Betonköpfe, Bezirkspolitiker, Dachverbandsfunktionäre und Immobilienspekulanten Luft zu machen, fest entschlossen aus unserer Mahnwache heraus eine Protestbewegung zu starten, die den Wahnsinn stoppt, diese 90 Jahre alten Pankower Gärten zu vernichten. Der Ausverkauf dieser gewachsenen Strukturen kann nicht länger hingenommen werden. Sie wollen die letzten Grünflächen zubetonieren, innerstädtische Altbau-Mietwohnungen in Luxus-Eigentum verwandeln, den sozialen Wohnungsbau abwürgen und existenzielle Kultureinrichtungen unserer Stadt zerschlagen. Dieser Wahnsinn muss gestoppt werden. Wir protestieren hier jetzt jeden Montag um 18 Uhr vor den Gärten der KGA-Famos, Brehme- Ecke Heynstr.
Wir werden es nicht hinnehmen, dass die 18 Gärten ab November platt gemacht werden, wenn die geschädigten KleingartenpächterInnen ihre Grundstücke übergeben mussten. Wir alle  sind als AnwohnerInnen betroffen, auch wenn wir bei allen Verhandlungen bisher ignoriert wurden. 

Musiker aus dem Prenzlauer Berg solidarisierten sich spontan mit uns und gaben ein Live-Konzert. Es war super! Wiedereinmal hat eine vielversprechende Nachwuchsband die Post-Punk-Ära angekündigt. Im Schmelztiegel des Mauerparks fanden sich einige junge und erfahrene Musiker unter dem bezeichnenden Namen "12 Volt" zusammen, deren Equipment kunstvoll auf ein paar Fahrradanhänger montiert wurde, um jederzeit an jedem Ort unkomplizierte, funkige, jazzige, rockige Sessions los zu treten und Ihr Publikum zu begeistern. Ihr könnt sie meist Sonntags im Mauerpark finden und erkennt sie, zwischen all den talentierten, quasi unplugged agierenden NachwuchsmusikerInnen, an ihrem markanten Sound. 

Für nächste Woche wurden die Gruppe RAKATAK
und weitere Bands angekündigt, unser Protest wird stärker und lauter. Nun sind wir nicht mehr zu überhören. Die Bagger müssen gestoppt werden. Wir bleiben Alle!







Montag, 15. Oktober 2012

Wem gehört die Stadt? Wir mischen uns ein!

Das war  Thema  im Roten Salon in Pankow  am 12. Oktober. Diese öffentliche Diskussion initiiert durch  „DIE LINKE“ beschäftigte sich mit folgender Frage: Wie können und müssen BürgerInnen  Einfluss auf eine bürgergerechte Stadtplanung nehmen, angesichts der derzeitigen Praxis,  Grundstücke an den Höchstbietenden zu verkaufen, ohne die Einbeziehung in eine sinnvolle Stadtplanung. Spürbare Folge davon ist die derzeitige  Gentrifizierung  in vielen Stadtteilen Berlins.

Einer von vier TeilnehmerInnen der Diskussionsrunde war auch Cosmo Berger von der KGA Famos. Aus  Sicht der von Bebauung bedrohten  Gärten schilderte er die gängige Praxis, dass die Betroffenen erst aus der Zeitung von dem Verkauf bzw. der Bebauung erfahren und Ihnen somit schon von Anfang an die Möglichkeit der Einflussnahme auf politische und wirtschaftliche Entscheidungen genommen wird.

Unter den ZuhörerInnen befand sich auch Peter Brenn von den Grünen. Ihm war es offenbar wichtig, die Schilderungen durch einen Einwurf zu widerlegen. Selbstgefällig warf er in den Raum, dass es schon seit 5 Jahren bekannt wäre, dass die 18 Gärten der KGA Famos nicht gesichert seien und dadurch offensichtlich die Gefahr einer Bebauung  bestanden habe.

Welches Denken treibt Herrn Brenn, Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung an, wenn er über dieses Wissen verfügt hat  aber den Betroffenen und AnwohnerInnen dieses Wissen vorenthielt.

Das lässt zudem die besonders von den Grünen vertretene Alleinschuld des „LINKEN“ Baustadtrats Nelken in anderem Licht erscheinen, der damals einen positiven Bauvorbescheid erstellt hatte und diesen Schritt schon mehrfach öffentlich als falsch bezeichnet hat.

Und wie ist es mit der  Leier  und der beteuerten Unwissenheit von allen politischen Fraktionen in der Bezirksverordnetenversammlung bei der zur Schau gestellten Entrüstung über dieses Bauvorhaben.

Wir werden nicht aufhören uns einzumischen und den politischen Machenschaften weiter den Spiegel vorhalten und darauf drängen, dass man uns Beachtung schenkt. Denn wir sind auch Berlin und wollen unsere Stadt mitgestalten.